"Vom Junkie zum Ironman"

Drogen

Das Buch von Andreas Niedrig und Jörg Schmitt-Kilian erzählt die berührende und spannende Geschichte von Andreas. Er war schwer heroinabhängig und beschreibt seinen Weg von der Drogensucht bis hin zur Teilnahme am Ironman. Dieses Buch habe ich während meiner Ausbildung zur Suchtberaterin gelesen. Die authentische Story hat mich tief bewegt.

 

Ich möchte hier nicht dazu auffordern, dass jeder am Ironman teilnehmen soll. Vielmehr möchte ich mit meinem Beitrag Hoffnung geben – Hoffnung, dass es unterschiedliche Wege aus der Sucht gibt.

 

Heute geht es um die Substanzen Drogen und Medikamente.

 

Drogen und Medikamente: Was macht abhängig?

Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen, möchte ich zunächst aufzeigen, welche Drogen und Medikamente potenziell süchtig machen können. „Können“ bedeutet dabei: Nicht jeder, der Drogen oder Medikamente konsumiert, wird zwangsläufig abhängig. 

Abhängig bin ich dann, wenn ich trotz gesundheitlicher Schäden nicht mehr auf meine Substanz verzichten kann. Wenn ich Entzugserscheinungen wie Zittern, Schwitzen, innere Unruhe oder Hypertonie verspüre, sobald ich auf den Konsum verzichte.

 



 

Illegale Drogen

  • Kokain
  • Amphetamin, z. B. Speed
  • Ecstasy
  • Heroin
  • Crack
  • Methamphetamin, Crystal
  • Magic Mushrooms
  • Poppers
  • Ketamin
  • LSD

Legale Drogen

  • Cannabis
  • „Legal Highs“ (Spice, Badesalze, Düngerpillen)
  • Nikotin
  • Koffein
  • Zucker
  • Schnüffelstoffe
  • Alkohol


 

Medikamente

  • Opioide (Morphin, Tramadol, Tilidin, Fentanyl, Buprenorphin)
  • Schmerzmittel (auch nicht-opioide können psychisch abhängig machen)
  • Antidepressiva (z. B. Neuroleptika)
  • Benzodiazepine, Barbiturate
  • Schlafmittel (Z-Medikamente)
  • Anregungsmittel (z.B. Ritalin)
  • GHB

Welche Drogen und Medikamente gibt es auf dem Markt?

Die Realität vor Ort

In meiner Heimatstadt Schwerin gibt es einen florierenden Drogen- und Medikamentenmarkt. Besonders gefragt sind Amphetamin, Kokain, MDMA, Fentanyl und Ketamin. Auch der Cannabis-Markt ist trotz der Legalisierung im vergangenen Jahr nicht zurückgegangen.

 

Es gibt regelrechte Hotspots, an denen Konsument*innen alle Substanzen käuflich erwerben können. Auch an Schulen existiert ein Markt für Beruhigungs- und Aufputschmittel. In Zeiten von schulischem Leistungsdruck, Mobbing und gesellschaftlichen Erwartungen greifen immer mehr Jugendliche zu illegalen Drogen. Das ist alarmierend. Hier müsste viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern auf Augenhöhe. Jugendliche brauchen eine Sprache, die sie verstehen, und ein Ohr für ihre Sorgen und Bedürfnisse. Viele meiner Klient*innen berichten mir, dass der erste Kontakt mit Drogen oder Alkohol zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr stattfand. Das ist erschreckend!

 

Warum konsumieren wir Drogen oder Medikamente?

Ich möchte hier keine wissenschaftlichen Theorien bemühen. Nein, ich möchte authentische Aussagen aus meiner jahrelangen Arbeit als Suchtberaterin teilen. Natürlich nenne ich keine Namen, denn Diskretion ist mir sehr wichtig!

Viele meiner Klient*innen berichten mir folgende Gründe für ihre Abhängigkeit:

  • Schmerzvolle Erinnerungen, teilweise traumatische Erlebnisse in der Kindheit
  • Das Nichtaushalten von „negativen“ Gefühlen wie Schmerz, Scham, Schuld, Wut
  • Soziale Ängste – sie fühlen sich mit der Droge mutiger, gesprächiger, wacher
  • Ohne die Substanz „nichts auf die Reihe zu bekommen“
  • Einsamkeit
  • Das Gefühl: „Das Leben hat sowieso keinen Sinn mehr“ – nicht gewollt sein, sich abgeschnitten von der Gesellschaft fühlen
  • Schulden – absurd vielleicht, aber die Droge lässt für einen Moment alles vergessen
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, ADHS, Tic-Störungen, Zwangsstörungen, Phobien

Natürlich gibt es noch viele weitere Gründe, warum Menschen konsumieren – das hier ist nur ein Ausschnitt aus meiner täglichen Arbeit.

 

Ein Beispiel aus meiner Praxis

Ich erinnere mich an einen Klienten, der schon seit seiner Kindheit auffällig war. Er war der „Zappelphilipp“ in der Klasse, unangepasst, aggressiv, später auch kriminell. Der Zugang zu Drogen passierte „einfach so“: Mit 11 Jahren der erste Joint, mit 13 das erste Mal Crystal. Das war „seine“ Droge. Er spürte plötzlich Ruhe im Kopf, es „downte“ ihn – und er blieb dabei. Beschaffungskriminalität und Dealen im großen Stil folgten. Mehrere Jahre Gefängnis waren die Folge.

Ich empfahl ihm, einen ADHS-Test bei einem Facharzt zu machen. Erwachsene mit ADHS haben ein erhöhtes Risiko für Suchterkrankungen, weil Amphetamine und Methamphetamine eine beruhigende Wirkung entfalten – ganz anders als bei Menschen ohne ADHS.

Er ließ sich in einer Spezialklinik testen – und tatsächlich: Die Diagnose ADHS wurde bestätigt. Er bekam entsprechende Medikamente. Schon nach zwei Wochen berichtete er: „Es ist, als ob der Knoten in meinem Kopf geplatzt ist. Ich bin klarer, fokussierter. Danke.“

 

Das hat mich sehr glücklich gemacht. Natürlich heißt das nicht, dass der Klient nie wieder Drogen konsumieren wird. Aber er hat jetzt einen Vergleich: Er weiß, dass er die Droge nicht braucht, um sich zu beruhigen. Ja, er nimmt Medikamente – aber die Einnahme wird ärztlich überwacht.

 

Was wäre gewesen, wenn er schon als Kind oder Jugendlicher eine ADHS-Diagnose erhalten und eine entsprechende Behandlung bekommen hätte? Wer weiß, wie sein Leben dann verlaufen wäre?

 

Meine Arbeit: Raum geben, zuhören, begleiten

Genau das ist es, was meine Arbeit ausmacht: Ich höre zu, gebe Raum und einen sicheren Ort. Ich sehe den Menschen hinter seiner Sucht. Die Geschichte, das „Warum“ – das ist es, was mich interessiert. Mit Hilfe verschiedener Methoden begleite ich meine Klient*innen behutsam und in ihrem Tempo durch den Prozess.

 

Wichtig ist mir dabei immer die Aufklärung: Was passiert im Körper? Welche Schäden entstehen? Wie wirkt sich dauerhafter Konsum auf die Psyche aus? Letztlich gaukelt das Gehirn ein bestimmtes Verhalten nur vor.

 

Viele Menschen wünschen sich, immer glücklich zu sein. „Ich will doch nur glücklich sein.“ Ja, ich verstehe diesen Wunsch. Aber oft steckt dahinter die Sehnsucht, nicht mehr „so“ leben zu müssen. Die Wahrheit ist: Wir können nicht immer glücklich sein. Und wenn die Droge oder das Medikament genau dieses Gefühl künstlich erzeugt, verlernt das Gehirn irgendwann, echte Gefühle wahrzunehmen. 

Das bedeutet: Der oder die Klient*in kann irgendwann gar keine Gefühle mehr spüren.

 

In meiner Arbeit geht es deshalb darum, Gefühle wieder zu üben. Klingt vielleicht komisch – aber genau das braucht es manchmal: Bedürfnisse erkennen. Das Selbstwertgefühl stärken. Selbstliebe entwickeln. Sich selbst annehmen, so wie man ist.

Denn: Du bist gut, so wie du bist.

 

Wege aus der Sucht – du bist nicht allein

Du merkst, ich könnte noch ewig über dieses Thema schreiben. Doch mir ist wichtig zu betonen: Ich bin überzeugt, dass es immer Wege gibt, der Sucht zu entkommen. Klar, es ist oft ein langer und harter Weg: Entgiftung, Entwöhnung, Gespräche, Reha und vieles mehr. Oh Gott – so viel? Aber wenn wir den Rest deines Lebens betrachten, ist es eigentlich nur ein kurzer Augenblick.

Ich begleite dich dabei. Professionell, empathisch und mit einer Mischung aus Psychologie und Coaching. Das ist mein Vorteil: Ich bediene mich aus dem großen Methodenkoffer beider Berufsgruppen. Wir führen intensive Gespräche und kombinieren sie mit interaktiven Methoden, die anschaulich und nahbar sind. So können die neuen Informationen leichter im Gehirn abgespeichert werden – und finden schneller ihren Weg in die Umsetzung.

 

Mein Fazit und eine Einladung an dich

Abschließend möchte ich dir Mut machen:

Egal, wo du gerade stehst – es gibt immer einen Weg heraus. Und du musst ihn nicht alleine gehen. Jeder Mensch hat es verdient, gehört zu werden, ohne verurteilt zu werden. Ich bin für dich da – um zuzuhören, zu begleiten und dir zu zeigen, dass Veränderung möglich ist.

 

Wenn du dich angesprochen fühlst, Fragen hast oder einfach nur jemanden zum Reden brauchst: Melde dich gerne bei mir.

Du bist nicht allein.

 

HALT FINDEN | KRAFT SCHÖPFEN | NEUE WEGE GEHEN

„Jeder Mensch hat es verdient, glücklich zu sein – auch du.“ 

 

 

In meinem nächsten Blogbeitrag geht es um das Thema Schönheit: „Ich bin schön, du bist schön, wir sind schön – Schönheit liegt im Auge des Betrachters.“ , der gesellschaftliche Hype um die Schönheit. Bleib gespannt!



 


 

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