Die Zone, in der du wächst – und was der Supermarkt damit zu tun hat

„Leben beginnt dort, wo deine Komfortzone endet.“
Neale Donald Walsch
In meinem letzten Beitrag habe ich über das Thema Veränderung und das Ausdehnen der Komfortzone gesprochen. Ich hatte euch ein paar kleine Impulse vorgeschlagen, die ihr ganz einfach in euren Alltag integrieren könnt, um eurem Gehirn neue
Aufgaben zu geben. Ich selbst habe gemeinsam mit meinem lieben Mann einen dieser Impulse ausprobiert – und möchte euch heute davon berichten:
Beginne doch mal deinen Einkauf im Supermarkt am Ende deiner Runde!
Gesagt, getan.
Mein Mann hat mich entgeistert angesehen, als ich plötzlich mit dem Einkaufswagen rückwärts durch den Supermarkt lief. 😄
Natürlich sind wir nicht rückwärts durch den Supermarkt gelaufen – auch wenn die Vorstellung amüsant ist.
Aber wir haben tatsächlich dort begonnen, wo wir sonst unsere Runde beenden.
Zu Beginn war es ungewohnt. Wir mussten uns viel mehr konzentrieren, der Blick auf die Regale war plötzlich ein anderer. Auch weil wir "gegen den Strom" liefen – einige Kunden schauten uns irritiert an, was die Situation zusätzlich auflockerte. Es war auf jeden Fall eine spannende und witzige Erfahrung.
Mein Fazit:
Unser Gehirn war deutlich mehr gefordert. Wir haben andere Produkte wahrgenommen und am Ende lag tatsächlich einiges
Neues im Einkaufswagen. Vor allem aber: Wir haben unsere Routine durchbrochen und uns selbst einen kleinen, aber wirkungsvollen Impuls gesetzt – mit Spaßfaktor inklusive!
Ein kleiner Schritt aus der Routine
So, nun haben wir unsere Komfortzone ein kleines bisschen gedehnt, wir haben neue Impulse in unseren Alltag integriert – und
das fühlt sich gut an. Heute soll es darum gehen, die Komfortzone noch ein Stück weiter zu verlassen.
Aber bevor wir loslegen, werfen wir einen Blick auf ein Modell, das dir bildlich zeigt, wo Veränderung tatsächlich geschieht –
und warum es sich lohnt, loszugehen.
Die 4 Zonen der Entwicklung
Das Bild oben zeigt dir, wie persönliches Wachstum wirklich funktioniert – und warum wir Mut brauchen, um die scheinbar bequeme Komfortzone zu verlassen. Denn außerhalb liegt nicht das Chaos, sondern dein Entwicklungspotenzial.
Wo befindest du dich gerade bei einem bestimmten Thema in deinem Leben – in welcher Zone? Und wo möchtest du hin?
Die vier Zonen im Überblick:
Komfortzone : Hier fühlst du dich sicher – aber es passiert wenig Neues.
Angst- bzw. Panikzone: Veränderung wirkt hier bedrohlich. Alles in dir möchte zurück in die gewohnte Sicherheit.
Lern- bzw. Stretchzone: Hier beginnt es spannend zu werden – du erweiterst deinen Horizont und sammelst neue Erfahrungen.
Wachstumszone: Jetzt findet echte Veränderung statt. Du entwickelst neue Kompetenzen und stärkst dein Selbstvertrauen.
Unser Ziel ist nicht, sofort von der Komfortzone in die Wachstumszone zu springen – sondern Schritt für Schritt die Lernzone zu betreten und dort zu bleiben.
Die Angst vor der Angst
Viele Menschen fürchten Veränderung – und sind schon in Gedanken in der Angstzone, bevor überhaupt etwas passiert ist.
Ich kenne das nur zu gut. Ich spiele im Kopf alle möglichen Szenarien durch, male mir die schlimmsten Ausgänge aus – und oft
tue ich dann… nichts. Viel zu wenig Sicherheit. Viel zu viel Unbekanntes.
Aber genau darin liegt die Krux:
Wenn wir den Mut nicht aufbringen, es einfach mal auszuprobieren, bleiben wir, wo wir sind.
Wir lernen nichts Neues – und wachsen tun wir schon gar nicht.
Kleine Schritte, große Wirkung
Wie können wir also die Angstzone überwinden? Indem wir klein anfangen. Und zwar wirklich klein.
✨ Überlege dir eine Sache, die du schon immer mal machen oder lernen wolltest.
Vielleicht wolltest du:
- ein Musikinstrument lernen
- eine neue Sprache sprechen
- endlich einen Tanzkurs besuchen
- oder einfach nur ein Gedicht schreiben und es irgendwo posten
Erinnere dich an deine Kindheit:
Was hat dich begeistert? Wovon hast du geträumt?
Von der Idee zum Tun – eine kleine Übung
- Nimm dir einen Zettel – und schreibe alles auf, was dir einfällt.
Ganz frei. Ohne Bewertung. - Lies deine Worte – und beginne, deine Vorhaben zu sortieren.
Was steht ganz oben? Was scheint gerade (noch) nicht machbar? - Entscheide dich für ein Vorhaben – eines, das dich ruft, auch wenn es ein bisschen kribbelt.
- Lege einen konkreten Startzeitpunkt fest.
Schreib dir diesen Termin in deinen Kalender – am besten in Farbe, damit du ihn nicht übersehen kannst. - Und dann? Fang an.
Nicht perfekt, nicht vollständig – aber mutig und echt.
Fazit & Ausblick
Veränderung beginnt oft in kleinen Momenten – im Umdenken, im Lächeln über sich selbst, im Mut, Dinge anders zu tun.
Vielleicht war dein letzter Einkauf auch ein kleines Abenteuer? Oder du hast in anderen Situationen gespürt, wie wohltuend es ist, neue Wege zu gehen.
Im nächsten Teil – Part III – widmen wir uns dem, was vielleicht am wichtigsten ist: dem Dranbleiben. Wie festigen wir neu Erlerntes? Wie integrieren wir es so in unseren Alltag, dass aus ersten Schritten kraftvolle Routinen entstehen? Es geht ums Verankern, ums Erinnern – und darum, wie du dein inneres Wachstum liebevoll begleiten kannst.
Bis bald – und bleib neugierig auf dich selbst!
Herzliche Grüße Deine Katrin